Wie Audi ein F1-Team von Null aufbaut

STEFANO BATTISTON

Chief Commercial Officer, Audi F1 Project / Sauber Motorsport

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2026 steigt die deutsche Traditionsmarke Audi mit einem eigenen Team in die Formel 1 ein. Im Talk mit Moderatorin Lisa Ramuschkat spricht Stefano Battiston, CCO des Audi F1 Projekts/Sauber Motorsport, über die Gründe des Einstiegs, Herausforderungen sowie Chancen und welche Visionen er verfolgt. Das sind seine besten GMPLN Zitate.

Das ist größer als der Super Bowl!

Milliarden TV-Zuschauer, eine junge und diverse Zielgruppe, starkes Wachstum in den USA und China, „Drive to Survive“ - die Gründe, warum die Formel 1 als der am schnellsten wachsende Sport gilt, sind vielfältig. Stefano Battiston spricht sogar von einem cultural movement. Denn an einem Rennwochenende ist die Action auf der Strecke nur ein Teil des Gesamtpakets. Hättest du gedacht, dass Rapper Eminem Konzerte bei der F1 gibt?

Rund 40 Prozent der Ticketkäufer besuchen laut Battiston zum ersten Mal ein F1-Rennen. Diese breite Fanbase eröffnet Teams enorme Chancen, stellt sie aber gleichzeitig vor die Herausforderung, den passenden Content für sehr unterschiedliche Zielgruppen zu schaffen.

Kein Wunder also, dass andere Sportarten genau hinschauen. Beim Grand Prix in Miami traf Battiston den General Manager der Miami Dolphins, der beeindruckt erzählte, dass das Event größer als der Super Bowl ist. Battiston stimmte zu und ergänzte, dass schon zwei Wochen später in einer anderen Weltmetropole das nächste Rennen stattfindet.

Dein Team ist das Allerwichtigste in diesem Sport.

Wie viele Menschen glaubst du, arbeiten neben einem Ingenieur und zwei Fahrern bei einem Formel-1-Team? Stefano Battiston liefert die Antwort: 1.200 bis 1.500 - beeindruckend, oder? Erfolg in der Königsklasse des Motorsports braucht mehr als nur Geschwindigkeit: Es braucht ein perfekt eingespieltes Team, das an einem Strang zieht. Im Leadership-Team um Mattia Binotto und Jonathan Wheatley wurde deshalb intensiv daran gearbeitet, eine echte Championship Culture zu verankern. Ziele wurden klar definiert, Werte festgelegt und eine gemeinsame Vision entwickelt – immer mit dem Anspruch, der Zukunft einen Schritt voraus zu sein. Der Claim, der all das zusammenfasst: "We are Vorsprung."

Wir sind auf der Suche nach Mitgestaltern, keinen Sponsoren.

Die positive Entwicklung der Formel 1 zieht selbstverständlich auch Marken an. Doch für Stefano Battiston ist die Strategie eindeutig: Wer bei der deutschen Traditionsmarke lediglich als Sponsor auftreten will, ist nicht der richtige Partner. Er ist auf der Suche nach Marken, die als Partner und Co-Creators, auftreten. Gemeinsam sollen neue Plattformen gestaltet und innovative Wege gegangen werden. Ziel ist der Aufbau einer starken Community.

Wir träumen davon, dass eines Tages Kinder mit einer Audi F1-Kappe herumlaufen.

Auf die Zukunft des Teams angesprochen, ist der Anspruch eindeutig: Audi will so schnell wie möglich um die Meisterschaft mitfahren und die dabei entwickelten Technologien sollen auch den Alltag der Audi-Fahrer bereichern.

Doch neben sportlichem Erfolg bleibt die enge Verbindung zur Community ein zentraler Baustein. Es gilt, neue und junge Zielgruppen zu gewinnen, ohne dabei die treuen Ursprungsfans zu vernachlässigen. Und vielleicht tragen in Zukunft beide mit Stolz eine Audi F1-Cap.

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